Bio-Shirts genäht in einer kroatischen Kooperative

Die beiden GründerInnen von dna merch, Doreen & Anton, sind zwei langjährige FreundInnen aus Berlin, die schon zusammen zur Schule gegangen sind. Die Idee zu dna merch hatten sie Ende 2013.

Als Musikfans, die regelmäßig Konzerte besuchen, fiel ihnen auf, dass zur genauen Herkunft der dort verkauften T-Shirts in der Regel keine näheren Informationen aufzutreiben waren. Und das auch bei Bands, deren Texte kritisch und links waren. Das passt eigentlich nicht und muss doch transparenter gehen, dachten die beiden. So entstand die Idee, ein alternatives T-Shirt-Unternehmen aufzubauen.



Besonders wichtig war es für die beiden GründerInnen, dass ihre Shirts eine völlig transparente Lieferkette aufweisen und dass die Produktionsorte so faire Bedingungen wie möglich aufweisen. Deshalb suchten sie für das Nähen der Shirts von Anfang an nach einer selbsterwalteten Kooperative. Fündig wurden sie in Kroatien.Der erste Schritt für das Faire-Band-Shirt war gemacht!

In der Näherei-Kooperative Humana Nova arbeiten vor allem Frauen, einige von ihnen sind körperlich eingeschränkt wie die gehörlose Anita auf dem Foto rechts und hätten anderenorts Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Alle wichtigen Entscheidungen werden in der Kooperative gemeinsam getroffen. Die MitarbeiterInnen der Kooperative seht Ihr auf diesem Foto:

Ein Kleidungsstück, auch ein 'einfaches' wie ein T-Shirt hat ja - wie Ihr wisst - eine viel längere Wertschöpfungskette als nur das Nähen. Aber auch alle diejenigen Schritte, die vor dem Nähen liegen sind bei dna merch transparent und fair: Die Biobaumwolle, aus der die Stoffe für die T-Shirts gemacht werden, stammt aus Indien. Für den indischen Teil der Wertschöpfungskette arbeitet dna merch mit dem Inder Parag Chaturvedi zusammen, der vor einigen Jahren ein eigenes kleines Unternehmen für biofaire Stoffe (und Kleidung) gegründet hat, Fair & Organic.


Die Biobaumwolle stammt von kleinen Farmen in der südindischen Region Tamil Nadu. Entkörnt und zu Garn gesponnen wird sie bei Armstrong Spinning Mills, einer GOTS- und FAIRTRADE-zertifizierten Fabrik in Tirupur. Das Foto oben zeigt die Baumwolle nach dem Entkörnungsprozess. Zu Stoff gewebt wird das Garn bei TexCraft. Eine kleine Färberei in der Nähe von TexCraft färbt die Stoffe entsprechend ökologischen Standards. Per Schiffcontainer und anschließend per LKW kommen die Stoffe dann nach Kroatien zur Kooperative, die sie zu schönen hochwertigen T-Shirts in schwarz, weiß und rot und in zwei Schnitten macht.


Im sympathischen Crowdfoundingvideo von dna merch könnt Ihr auch die Kooperative Humana Nova kennen lernen:

dna merch möchte aber nicht nur faire T-Shirts verkaufen, sondern auch ihren Teil dazu beitragen, dass sich die Gesamtsituation für die Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie verbessert. Deshalb unterstützen sie mit einem Prozent ihrer Einnahmen die Arbeit des globalen Beschäftigten-Netzwerks ExChains.

Exchains unterstützt indische GewerkschafterInnen mit Kampagnen und hilft durch persönliche Ansprache dabei, ArbeiterInnen gezielt über ihre Rechte aufzuklären. Darüber hinaus werden gemeinsam Strategien entwickelt, um Druck auf die großen Marken auszuüben. Und das über Länder- und Unternehmensgrenzen hinweg, denn die in ExChains organisierten Beschäftigten kommen sowohl aus Fabriken Südasiens als auch aus dem europäischen Einzelhandel.

Bisher gibt es die dna-Shirts in 3 Farben und zwei Schnitten - hier ein schwarzes Frauenshirt in einem körperbetonteren Schnitt.

Dies ist das rote Shirt im klassischen Unisexschnitt.

Auch das weiße Shirt gibt es im Unisex sowie im 'Girly-Schnitt'.


dna merch

Die Fakten auf einen Blick:

Wer? Ein kleines Berliner Label, das sich gegründet hat, um faire Shirts für Bands zu machen
Woher? Berlin-Neukölln
Was? Ökofaire T-Shirts
Zertifikate & Mitgliedschaft? keine, aber hergestellt in einer Kooperative
Materialien? Bio-Baumwolle
Produktionsländer?  Kroatien
Vegan? komplett!

+ Faires Plus: Ihr unterstützt eine selbstverwaltete Kooperative in Kroatien, die die Shirts herstellt und ein kleines Berliner 2-Mensch-Label. Außerdem werden mit jeden T-Shirt-Kauf Indische Textilgewerkschaften in ihrem Kampf um höhere Löhne unterstützt.