Fairtrade Cotton

Um was handelt es sich?

Ein Zertifikat für den Rohstoff "Baumwolle"

 

Was wird zertifiziert?

Fair gehandelte Baumwolle, für die faire Preise und eine Fairtrade-Prämie gezahlt wurden

 

Welche Teile der Wertschöpfungskette werden zertifiziert?

Nur die Baumwolle (also der Rohstoff)

 

Wer vergibt es?

Transfair/Flo

 


Das Fairtrade Zertifikat der Fair Trade Labelling Organization (FLO) bezieht sich bei Bekleidung auf die Anbaubedingungen der verarbeiteten Rohstoffe, d.h. auf den Anbau der Baumwolle.

Fairtrade hat das Ziel, das Ungleichgewicht im weltweiten Handel abzubauen. Dazu arbeitet Fairtrade mit benachteiligten Kleinbauern und Arbeitern im globalen Süden zusammen, deren Lebenssituation durch gerechteren Handel gestärkt werden soll.

Bei FAIRTRADE haben neben der Organisation selbst auch die Produzierenden ein Mitspracherecht über die Gestaltung der Standards. Sie sind mit 50 % Stimmanteil in allen wichtigen Entscheidungsgremien und internationalen Komitees gleichberechtigt beteiligt. So sind sie AkteurInnen und GestalterInnen des Fairen Handels und nicht lediglich „EmpfängerInnen“.

Das FLO-Zertifikat ist für drei Jahre gültig und muss dann wieder neu beantragt werden. Die Einhaltung der Standards und die Vergabe des Siegels wird von der unabhängigen Organisation FLO – Cert kontrolliert.

Das Siegel der FLO ist das am weitesten verbreitetste für die Herstellung Fair - gehandelter Rohstoffe.

Wichtige Bestandteile der Fairtrade-Standards:

  • Ein fester Mindestpreis für die Baumwolle, der die Kosten einer nachhaltigen Produktion deckt
  • Eine Fairtrade-Prämie, die von den Bauern-Kooperativen dafür verwendet werden muss, Projekte zu finanzieren, die der Gemeinschaft zu Gute kommen: wie zum Beispiel den Bau einer Schule, einer Krankenstation oder auch Investitionen in die lokale Infrastruktur
  • Das Verbot von Zwangsarbeit und ausbeuterische Kinderarbeit
  • Diskriminierungs-Verbot
  • Ein Aufschlag für biologisch angebaute Produkte
  • Umweltstandards, die den Gebrauch von Pestiziden und Chemikalien einschränken und gentechnisch veränderte Saaten verbieten

 


Dieses Video von FAIRTRADE Deutschland erklärt am Beispiel von Kaffee wie FAIRTRADE funktioniert:

Der neue Standard "Fairtrade Textile Production":

Im März 2016 hat FAIRTRADE einen neuen Textilstandard und begleitende Unterstützungsprogramm entwickelt, die den Fairtrade-Ansatz auf die gesamte textile Wertschöpfungskette ausweiten. D.h. auch die weiteren Verarbeitsschritte nach der Ernte der Baumwolle bis zum fertigen Textil sind enthalten.

Der neue Standard baut auf den bestehenden Fairtrade-Standard für lohnabhängig Beschäftigte auf und beinhaltet Kriterien, die die Arbeitsbedingungen, Lohnsituation und Rechte der ArbeiterInnen und Arbeiter in den Fokus stellen. Enthalten ist dabei die feste Zeitvorgabe von 6 Jahren für das Erreichen von existenzsichernden Löhnen (sog. Living Wages). Der Textilstandard stärkt die Position und Rechte der Beschäftigten in den Fabriken und versetzt sie in die Lage, ihre Arbeitsbedingungen eigenständig zu verhandeln. Der neue Textilstandard beinhaltet Audits, also Kontrollen, durch FAIRTRTADE selbst, bei denen die TextilarbeiterInnen durch demokratisch gewählte VertreterInnen beteiligt sind.

Gemeinsam mit den Beschäftigten und den Fabriken erarbeiten sie Lösungen, um die Situation der ArbeiterInnen zu verbessern. Die Fabriken würden also dort abgeholt, wo sie derzeit stünden, so ein Vertreter von FAIRTRADE Deutschland.
Die fertigen Produkte werden später mit dem Siegel „Fairtrade Textile Production“ gekennzeichnet. Dabei wird transparent gemacht, ob innerhalb der Lieferkette bereits existenzsichernde Löhne gezahlt werden oder ob das Unternehmen noch innerhalb der Sechsjahresfrist darauf hinarbeitet. Neu ist ebenfalls, dass der Textilstandard neben der Verarbeitung von Fairtrade-Baumwolle auch andere nachhaltige Fasern in der Produktion erlaubt.

„Bis die erste Lieferkette komplett zertifiziert ist und die Verbraucher die ersten Textilien mit dem Fairtrade Textile Production Siegel im Geschäft kaufen können, wird es noch etwas Zeit in Anspruch nehmen“, so Dieter Overath, Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender TransFair e. V.



Marken bei uns, die primär Fairtrade-Baumwolle verwenden:

Marken, die ausschließlich oder hauptsächlich Fairtrade-Baumwolle verwenden sind Mela, dedicated, ThokkThokk, People Tree, Comazo Earth, Neutral, Fairshare